Businessplan – Wie wird mein Unternehmen finanziert?

Die Liquiditätsplanung eines Businessplans zeigt, wie viel Kapital zu welchem Zeitpunkt benötigt wird. Doch wie wird das Unternehmen finanziert und wo sind die Geldquellen? Genau diese Frage muss bereits früh geklärt werden, und mögliche Investoren müssen auch den Profit erkennen, um in Ihre Firma zu investieren.

Eine wichtige Aufgabe des Unternehmers ist somit den Kapitalbedarf aus der Liquiditäts- und Finanzplanung zu decken. Das Vermögen kann entweder vom Eigenkapital oder vom Fremdkapital finanziert werden. Das Eigenkapital stammt aus zwei Quellen: von dem Anteil, den die Eigentümer eingezahlt haben und von dem erwirtschafteten Gewinn. Zum Fremdkapital gehören alle von dritten Personen gewährte Mittel.

Risikokapital für schnelleres Wachstum

Falls die Unternehmensgründer sich eine kleine Firma vorstellen, können sie ihr Vorhaben von Einsparungen, Familiengeldern, Darlehen von Bekannten und Bankkrediten finanzieren. In diesem Fall behalten sie die Mehrheit am Unternehmen, die Wachstumsmöglichkeiten sind aber geringer. Ein größeres Unternehmen braucht mehr Kapital, das von Geldanlagen von professionellen Investoren gedeckt werden kann. Experten bezeichnen als Risikokapital das Geld, das für die Finanzierung von neuen Unternehmen von professionellen Investoren zur Verfügung gestellt wird. Risikokapitalgeber sind z.B. Venture Capitalists oder Business Angels.

Wann sich eine Investition lohnt

Geld kostet Geld: wenn man Finanzmittel von einem anderen benutzt, muss man Zinsen bezahlen. Investoren wollen Geld für die Bereitstellung ihres Kapitals erhalten. Auch das Risiko soll bezahlt werden: wer sein Geld riskiert, will dafür belohnt werden. In der Praxis werden von 10 risikokapitalfinanzierten Geschäften nur eines ein gutes Ergebnis bringen, drei einigermaßen Nutzen holen, drei nur überleben und drei Verlust erleiden. Investoren wollen daher Profit erhalten. Um sie überzeugen zu können, soll die zu erwartende Rendite im Businessplan ersichtlich sein.

Die Rendite wird aus Zahlungsströmen ausgerechnet. Zur Berechnung sind die Zahlungen der Investoren an das Unternehmen (also das bereitgestellte Kapital) und Zahlungen an die Investoren erfasst. Zu den Zahlungen an die Investoren gehören Dividendenzahlungen oder Veräußerungen von Beteiligungen. Hohe Verkaufserlöse können bei einem Börsengang oder bei einem Verkauf des Unternehmens erreicht werden.

Internal Rate of Return

Die Renditeberechnung zeigt, welche Zinsen der Investor für sein Kapital erhält. In der Regel wird dafür die Internal Rate of Return (IRR), also die Interne-Zinsfluß-Methode angewandt. Der Abzinsungsfaktor, bei dessen die künftigen Zahlungen der Anfangsinvestition entsprechen, heißt interner Zinsfluß. Falls dieser Zinsfluß größer ist, als die üblichen Kapitalzinsen plus Risikoaufschlag, ist die Investition wirtschaftlich. Die IRR ist der Zinssatz, bei dem die Summe der Ein- und Auszahlungen Null ist

Bei der Kalkulation sucht man den Zinssatz, der den Wert von Ein- und Auszahlungen auf den Zeitpunkt derfrühesten Zahlung diskontiert ausgleichen wird. Also das Gründungsjahr ist Zeitpunkt 0, die Summe von Auszahlungen im Gründungsjahr ist A0, die Summe von Einzahlungen in dem Jahr beträgt E0. Auszahlungen in den nächsten Jahren sind A1, A2,A3 usw., ähnlich sind die Einzahlungen als E1, E2, E3 usw. vorgeführt.

Berechnungsformeln für die IRR-Kalkulation

Um eine Auszahlung im Jahr 1 zum Barwert zu diskontieren, benutzt man den Zinssatz in % in der folgenden Formel:

Barwert = A1 / (1+IRR)1

Dasselbe gilt für die Diskontierung von Einzahlungen:

Barwert = E1 / (1+IRR)1

Demzufolge ist der Barwert aller Auszahlungen vom Jahr 0 bis zu einem zukünftigen Jahr „T“:

Barwert aller Auszahlungen = A0 / (1+IRR)0+ A1 / (1+IRR)1+ ….. + AT / (1+IRR)T

Der Barwert aller Einzahlungen vom Jahr 0 bis zu einem zukünftigen Jahr „T“ wird ebenso kalkuliert:

Barwert aller Einzahlungen = E0 / (1+IRR)0+ E1 / (1+IRR)1+ ….. + ET / (1+IRR)T

Die Funktion für IRR-Kalkulation ist auf den meisten Taschenrechnern und in Tabellenkalkulationsprogrammen enthalten. IRR ist dabei der Zinssatz, bei dem der Barwert der Ein- und Auszahlungen gleich ist. Die Investoren können die IRR und die üblichen Zinsen vergleichen, und sich entscheiden, ob sie in das neue Unternehmen einsteigen.

Auch Investoren sind am Erfolg interessiert

Investoren legen ihr Geld nicht nur mit dem Ziel an, um damit Rendite zu erhalten, sie haben auch Interesse daran, im Erfolgsfall gut abzuschneiden. Aber sie wollen die Firma natürlich nicht selbst leiten, sie erwarten den Erfolg vom Unternehmerteam. Sie können jedoch unterstützend wirken und dem Management mit ihren Spezialkenntnissen (z.B. Rechts- oder Marktkenntnisse) aushelfen, sowie mit ihren Kontakten. Die Wertsteigerung des Unternehmens ist das Interesse sowohl der Investoren als auch der Unternehmer. Der Wert des Unternehmens wird in der Regel vom Jahresgewinn (nach Steuern) ausgerechnet: in den meisten Fällen wird der Reingewinn 6 – 8 mal multipliziert. Diese Summe möchten die Geldgeber erhalten, wenn sie ihre Anteile im Unternehmen verkaufen werden.

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