Wie werde ich Franchiser?

Eine interessante Art der Existenzgründung ist Franchise. Hier geht es darum, eine bereits bestehende Geschäftsidee zu übernehmen und diese am eigenen Standort eigenständig als Franchise-Nehmer oder Partner umzusetzen. Dies kann mit vielen Vorteilen, aber auch mit zahlreichen Limitierungen für Franchiser verbunden sein.

Übersetzt bedeutet Franchising eine Nutzungsrechtverleihung oder Lizenzvergabe. Das Unternehmen welches die Geschäftsidee entwickelt und getestet hat, nennt man Franchise-Geber, die Projekte sind normalerweise schon detailliert ausgearbeitet. Zukünftige Existenzgründer die so eine Idee übernehmen wollen nennt man Franchise-Nehmer. In der Regel erhält man als Franchise-Nehmer nicht nur das ausgereifte Konzept, sondern auch noch eine ausführliche Schulung. Die entsprechenden Gebühren sind je nach Vertrag entweder einmalig, oder auch fortlaufend. Sie sind von dem Entwicklungsstand und der Bekanntheit der jeweiligen Marke abhängig.

Franchising ist eine gute Möglichkeit sein eigenes Unternehmen aufzubauen, aber gleichzeitig auch mit viel weniger Risiko verbunden als eine komplett neue Unternehmensgründung, da man vom Markennamen und dem etablierten Konzept einer Marke profitieren kann. Die Basis ist also auf eine Partnerschaft ausgerichtet, die ein gemeinsames Ziel verfolgt, das Projekt für alle Teilhaber gewinnbringend umzusetzen.

Wie steigt man in ein Franchise-Unternehmen ein?

Alleine in Deutschland gibt es mittlerweile über 850 Franchise-Systeme. Um in ein Franchise-Unternehmen einzusteigen sollte man sich erst einmal über das ausgewählte System informieren. Zum wichtigsten Kriterium bei der Auswahl sollte es auf die eigenen unternehmerischen Eigenschaften ankommen, also auf das Engagement, sowie selbstverständlich auch auf das Geschäftskonzept und partnerschaftliches Vertrauen. Ein Franchise-Nehmer ist rechtlich gesehen ein selbständiger Unternehmer der innerhalb des Franchise-Systems vor einigen Anforderungen gestellt wird. Die Voraussetzung für den Existenzgründer hängen davon ab wie gut er Menschen führen und motivieren kann, auf welchen Aufgabenbereich er sich im wesentlichen konzentrieren möchte (z.B. Mitarbeiterführung, Verkauf, Markterschließung, Kundenbetreuung), inwiefern man Rückschläge einstecken kann, sowie auch die Frage ob sich ein Franchise-Nehmer auch gut in ein vorgegebenes Konzept integrieren kann.

Existenzgründer erwerben also das Recht zur Ausübung von einem Projekt von einem Franchise-Geber, wobei bestimmte Vorgaben auf der Basis eines bewährten Konzeptes berücksichtigt werden. Für die Markennutzung, dem Organisationsprozess, Know-how und den Vermarktungstechniken bezahlt der Existenzgründer dem Franchise-Geber eine finanzielle Gegenleistung. Franchise-Nehmer können sich bei den meisten Franchise-Systemen auf umfassende Markterfahrungen stützen.

Was ist zu beachten?

Franchise-Nehmer oder Partner haben sehr viele Vorteile, dazu gehören u.a. angebotene Schulungen und detaillierte Einführungen in den neuen Aufgabenbereich, sowie gegebenenfalls Größenvorteile was die Einkäufe oder das Marketing betrifft. Durch die Gemeinschaft können Franchise-Systeme übrigens auch viel leichter das notwendige Kapital für zukünftige Weiterentwicklungen aufbringen.

Allerdings hat man als Franchiser auch gewisse Nachteile. Aufgrund der Partnerschaft kann die Freiheit in Bezug auf das Unternehmen eingeschränkt sein, wie beispielsweise der Standort, oder auch das Sortiment. Fehler nicht nur vom Franchise-Geber, sondern auch von anderen Partnern können das Projekt gefährden, wobei das unternehmerische Risiko in den meisten Fällen nur bei den Franchise-Nehmern liegt.

Unter gewissen Voraussetzungen ist so gut wie jede Geschäftsidee franchisierbar wenn es auch wirklich multiplizierbar ist. Der Markt sollte deshalb dementsprechend aufnahmefähig sein, was sich nicht nur auf die Kunden bezieht, sondern auch auf geeignete Partnerschaften. Franchisierbare Produkte oder Leistungen sollten geschützt werden, egal ob es sich dabei um Muster, Marken oder um Patente handelt.

Wer Franchiser werden will, sollte unbedingt auf die Gebühren achten. Dazu gehören außer den eigentlichen Kosten für die Investition auch die Einstiegsgebühren, die je nach System unterschiedlich ausfallen, sowie die laufenden Gebühren, die sich in der Regel aus dem Nettoumsatz in Prozenten zusammensetzen. Je nach Vorleistungen können auch Aufbauleistungen anfallen die für Erstschulungen dienen, für die notwendigen Standortanalysen und für den eigentlichen Betriebsaufbau.

Die Vorteile und Nachteile sollten selbstverständlich erst einmal in Ruhe überlegt und auch die eigene finanzielle und private Situation genau analysiert werden, da sich nicht jeder zum Franchiser eignet. Wer durch Franchising den Schritt in die Selbständigkeit wagen möchte, sollte die unterschiedlichen Franchise-Systeme überprüfen, ob diese auch alle eigenen Anforderungen erfüllen. Bei Franchise-Gebern ist es empfehlenswert zu wissen, ob sie im Handelsregister eingetragen sind, welche Rechtsform gewählt wurde, wie lange es im Franchising tätig ist, sowie natürlich auch die Seriosität erst einmal in Frage stellen. Gegebenenfalls ist es auch interessant zu wissen, ob der Franchisegeber über Kapital und in welcher Höhe verfügt, wie viele Angestellte tätig sind und ob das Projekt mit anderen ähnlichen Unternehmen in irgendeiner Verbindung steht.

Mitspracherechte sind ein weiterer wichtiger Faktor der bei Franchise nicht außer Acht gelassen sollte. Es kommt also darauf an, welche Rechte geltend gemacht werden können und welche Gremien mit dem System in Verbindung stehen, um sich schon im Vorfeld einen guten Überblick zu verschaffen. Ein praktischer Franchiser ist natürlich auch daran interessiert, ob ein elektronischer Datenaustausch in Form von Vernetzungen zu den Partnerbetrieben möglich ist.

Es gibt also eine Reihe von Fragen die unbedingt geklärt werden sollten, bevor man als Franchiser auf dem Markt eine erfolgreiche Existenz gründen möchte.

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