Nebenberuflich selbstständig – eine Alternative?

Die Anzahl der nebenberuflichen Selbständigkeit nimmt jährlich zu. Darunter versteht man eine zusätzliche Erwerbstätigkeit, wenn man einer abhängigen Beschäftigung als Arbeitnehmer oder Beamter nachgeht. Aber auch Studenten, Arbeitslose und Soldaten können durchaus eine nebenberufliche Selbständigkeit ausführen.

Im Prinzip ist es eine optimale Gelegenheit, um die Selbständigkeit erst einmal gründlich zu testen, ohne dass man dabei große finanzielle Risiken eingeht und zum Schluss dann komplett ohne Einkommen dasteht. Allerdings sollte man sich trotz allem gut vorbereiten, so dass sich die nebenberufliche Selbständigkeit auch wirklich lohnt.

Was sind die Vor- und Nachteile der nebenberuflichen Selbständigkeit?

Obwohl sich die Selbständigkeit als sogenannter Nebenjob eigentlich wunderbar anhört, gibt es bei dieser wichtigen Entscheidung nicht nur viele Vorteile, sondern auch einige Fakten, die gegebenenfalls dagegen sprechen.

Die wichtigsten Vorteile sind:

  • Begrenztes Risiko was die finanzielle Existenz angeht
  • Größere Selbstverwirklichung durch eine zusätzliche Betätigung
  • Das Lieblingshobby zu einem wirtschaftlich erträglichen Haupterwerb machen
  • Reine Neugierde und Erfahrungswerte ob man für die Selbständigkeit überhaupt geeignet ist
  • Vorbereitung auf eine mögliche Arbeitslosigkeit bei einem unsicheren Arbeitsplatz
  • Nie mehr dem Druck von Arbeitslosigkeit ausgesetzt zu sein
  • Ideal auch für ältere Arbeitnehmer um auch im Ruhestand nutztragende Aufgaben zu haben
  • Interessanter Projektauftrag
  • Flexible Zeiteinteilung

 

Die wichtigsten Nachteile der Selbständigkeit als Nebenberuf:

  • Keine Zeit für die notwendigen Vorbereitungen
  • Große Müdigkeit im hauptberuflichen Aufgabengebiet
  • Konkurrenz zum Arbeitsgeber
  • Höherer Zeitaufwand als 15 Stunden in der Woche bei Arbeitslosigkeit
  • Benötigte Ausstattung
  • Zahlreiche Ablenkungsmöglichkeiten z.B. im Home Office
  • Keine Freizeit mehr

Was die negativen Faktoren angeht, so ist es natürlich vollkommen klar, dass man bei einer nebenberuflichen Selbständigkeit vorerst auf seine wohlverdiente Freizeit verzichten muss. Eine zu große Müdigkeit am Arbeitsplatz, kann allerdings zu Schwierigkeiten führen. Auch dann, wenn man sich als Nebenjob vorgenommen hat, dem eigenen Chef Konkurrenz zu machen. Wer eine Tätigkeit im Home Office vor Augen hat, sollte sich darüber unbedingt klar werden, dass Familienmitglieder diese Aufgaben oft nicht so wichtig finden und man deshalb häufig abgelenkt wird. Auch kann man sich bei auftretenden Fragen nicht so einfach an irgendwelche Arbeitskollegen wenden.

Lohnt es sich wirklich sich nebenberuflich selbständig zu machen?

Es kommt darauf an, welchen Beruf man ausüben möchte. Die meisten Gründer allerdings, haben nachweislich erst einmal nebenberuflich angefangen. Dadurch kann man sich so richtig in der Praxis nicht nur mit der eigenen Geschäftsidee vertraut machen, sondern mit eigentlich allem, was zu einer Selbständigkeit gehört. Man kann sich dadurch im Prinzip gut verwirklichen, wenn man sich an seinem Arbeitsplatz nicht ausgelastet oder verstanden fühlt. Allerdings hält auch nicht Jeder das sogenannte Doppelleben oder doppelte Belastung aus. Die Entscheidung ist also ganz alleine abhängig von der jeweiligen Situation und auch von den gesetzten Zielen. Man muss selbst in die Waage legen, was man bereit ist für die Selbständigkeit zu opfern. Es ist nicht einfach auf den Feierabend zu verzichten, wenn der Rest der Familie sich seinen Hobbies widmet oder sich auf der Couch vor dem Fernseher entspannt. Auf der anderen Seite ist man natürlich auch finanziell abgesichert durch den Hauptjob und kann damit schrittweise als Selbständiger wachsen ohne großes Risiko.

Wie ist die Vorgehensweise?

Die Vorgehensweise um sich nebenberuflich selbständig zu machen, ist im Prinzip ganz einfach. Der erste Schritt ist die Entscheidung, ob man gewerbetreibend oder freiberuflich ist. Freiberuflich bezieht sich auf therapeutische, sowie auf künstlerische Berufszweige. Auch Ingenieure, Steuerberater, Anwälte und beratende Betriebswirte werden als Freiberufler bezeichnet. Bei gewerblichen Tätigkeiten handelt es sich um Ladengeschäfte, Verkäufe im Internet und handwerkliche Aufgaben. Wer gewerbliche Tätigkeiten ausführen möchte, muss sich beim Ordnungsamt anmelden, damit das Finanzamt die zuständigen Formulare für die Anmeldung sendet. Freiberufler können sich übrigens gleich direkt beim Finanzamt anmelden. Obwohl man eigentlich nach dem deutschen Grundgesetz Anspruch auf eine freie Berufswahl hat und somit auch ohne weiteres einen Nebenjob annehmen kann, ist es empfehlenswert den Arbeitsgeber zu informieren, obwohl es bei vielen Berufsgruppen keine Pflicht ist. Wichtig ist aber unbedingt, dass man klare Grenzen zwischen Hauptjob und dem Nebenjob schafft und die vom Chef bezahlte Leistung in keiner Weise durch die nebenberufliche Selbständigkeit beeinträchtigt wird. Auch dürfen im Prinzip weder Urlaub noch Krankheit dafür benützt werden, um im Nebenjob tätig zu sein.

Was hat es mit Steuern und Versicherungen auf sich?

Auf Steuern und Versicherungen kann man leider auch bei einem nebenberuflichen Job nicht verzichten. Es muss auf die Umsatzsteuer, Einkommensteuer und gegebenenfalls auf die Gewerbesteuer geachtet werden. Hat man eine gesetzliche Krankenversicherung, dann kann man diese bei einer nebenberuflichen Gründung auch beibehalten. Man ist also in der Regel auf keine zusätzliche Krankenversicherung angewiesen. Was die Rentenversicherung angeht, so sieht es bei den meisten Fällen ähnlich wie bei der Krankenversicherung aus. Für Unfallversicherungen besteht übrigens keine Pflicht.

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