Finanzierungen für Gründer – woher kommt das Geld?

Das Hauptproblem für Gründer ist und bleibt die Finanzierung. Vor allem Jungunternehmer haben zwar sehr gute Geschäftsideen, die aber in den meisten Fällen nicht ausreichend sind, um das notwendige Kapital für die Umsetzung zu erhalten.

Auch wenn nicht ausreichend Eigenkapital vorhanden ist, bestehen für junge Unternehmer einige Möglichkeiten für die Projektfinanzierung. Voraussetzung allerdings ist ein gut ausgearbeiteter Businessplan, in dem alle vorgesehenen Investitionen und selbstverständlich auch die voraussichtlichen Gewinne berücksichtigt werden. In der Regel sollte der Businessplan von Wirtschaftsberatern oder Experten ausgearbeitet werden.

Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es für Gründer?

  • Gründerstipendien
  • Private Darlehen
  • Förderungen von Kommunen, Bundesländern oder der EU
  • Darlehen von Kreditinstituten
  • Crowfunding

Gründerstipendien

Gründerstipendien sind vorwiegend an Studierende und Hochschulabsolventen ausgerichtet. Bei dieser Finanzierungsmöglichkeit für Gründer geht es vorwiegend um wissensbasierte Dienstleistungen. Ein bekanntes Programm ist dabei das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Gründer-Teams unter Leitung von experimentierten Wissenschaftlern enthalten für ihre technologieorientierten Vorhaben eine in der Regel einjährige Unterstützung um den Lebensunterhalt zu sichern, sowie die notwendigen Ausgaben für Coaching und Anschaffungen zu gewährleisten.

Private Darlehen

Was die privaten Darlehen für Gründer angeht, so ist diese Möglichkeit der Finanzierung etwas flexibler als bei Banken und öffentlichen Kreditinstituten. Private Investoren entscheiden ob sie bei der Projektvorstellung ihr Geld in dieses Jungunternehmen verleihen möchten oder nicht. Die Vorentscheidung unterliegt in der Regel bestimmten Bonitätskriterien, um beispielsweise einen vierstelligen Betrag für eine Existenzgründung geliehen zu bekommen ist man darauf angewiesen bereits selbständig zu sein.

Förderungen von Kommunen, Bundesländern oder der EU

Staatliche Förderungen sollen die berufliche Selbständigkeit erleichtern. Nützliche Informationen erhält man über die Industrie- und Handelskammern, Wirtschaftsministerien und den entsprechenden Handwerkskammern. Die Finanzierungen sind regional unterschiedlich und richten sich nach den wirtschaftlichen Ansprüchen der Kommune oder dem jeweiligen Bundesland. In der Regel handelt es sich dabei um langfristige und vor allem um zinsgünstige Darlehen. In vielen Fällen sind bei diesen Förderungsarten auch Ausfallbürgschaften möglich.

Darlehen von Kreditinstituten

Die günstigsten Kredite und Konditionen erhält man mit einem gut ausgearbeiteten Businessplan normalerweise von der eigenen Hausbank. Allerdings ist es für Jungunternehmen ratsam, sich auch bei anderen Banken Vergleichsangebote einzuholen. Wichtige Faktoren für den Vergleich sind nicht nur der effektive Zinssatz, sondern auch die Option gegebenenfalls bei Knappheit mit den Auszahlungen mehrere Monate aussetzen zu können. Auch auf kostenlose Sonderzahlungen sollte man bei den Angeboten der Banken für ein Gründerdarlehen unbedingt achten.

Wie sieht es mit Crowfunding als mögliche Finanzierung aus?

Crowfunding kann gegebenenfalls auch eine interessante Finanzierungsmöglichkeit für die Verwirklichung von neuen Geschäftsideen sein. Dabei handelt es sich um eine Plattform, bei der die Gründer ihr Projekt unter Angabe vom benötigten Kapital vorstellen. Mögliche Investoren haben hierbei die Möglichkeit in einem bestimmten Zeitraum ihr Geld in die jeweilige Geschäftsidee zu investieren unter Erhalt einer im Verhältnis kleinen Gegenleistung.  Sollte der benötigte Betrag allerdings nicht wie beabsichtigt erzielt werden, dann erhalten die Investoren selbstverständlich auch ihr geliehenes Geld wieder zurück, ansonsten bekommen die Gründer durch Crowfunding die notwendige Finanzierung ihres Projektes. Mehr Informationen zum Crowdfunding finden Sie auch im Beitrag „Crowdfunding – Finanzierung im Internet“.

Auf was ist bei einer möglichen Finanzierung für Gründer zu achten?

Es gibt viele Fehler die man bei einer Finanzierung rechtzeitig vermeiden kann. Dazu zählen beispielsweise zu späte Verhandlungen, eine mangelhafte Bedarfsplanung was das Kapital angeht sowie auch eine schlechte Liquiditätsplanung. Bei aufgenommenem Fremdkapital müssen Gründer sich dem Risiko der finanziellen Belastung bewusst sein und nicht alle Sicherheiten bis zum äußersten ausreizen. Hohe Verbindlichkeiten und eine zu große Fixkostenbelastung gefährden das Unternehmen, weshalb eine Kreditaufnahme oder Finanzierung auf jeden Fall sehr gut schon im Voraus durchkalkuliert werden muss. Zu den Prioritäten sollten deshalb unbedingt die Tilgungsbeträge gehören, die anfallenden Zinsen, sowie selbstverständlich auch die anfallenden Steuerzahlungen, damit es beim Finanzamt zu keinen Rückständen kommt. Eine mögliche Unternehmensverschuldung sollte immer nur in einem rationalen Verhältnis zum Gewinn stehen.

Die Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer sind je nach Start-up unterschiedlich. In den meisten Fällen wird allerdings auf das Kapital von Familienangehörigen zurückgegriffen um ein Unternehmen gründen zu können. Die größte Voraussetzung, um auch andere Finanzierungen in Anspruch nehmen zu können, ist wie schon erwähnt der Businessplan. Überzeugende Perspektiven sind also für zukünftige Investoren oder Kreditmöglichkeiten absolut unerlässlich.

Viele Fördermodelle, vor allem die staatlichen Finanzierungsoptionen, übernehmen statt einer direkten Kreditvergabe das Risiko, wenn das Darlehen vom Existenzgründer nicht mehr zurückbezahlt werden kann. Dies kann bei den offiziellen Zuschüssen entweder komplett der Fall sein, oder auch nur zum Teil. Besonders beliebt sind beispielsweise die Startgelder der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau), bei der in Zusammenarbeit mit der Hausbank unter anderem auch eine Unternehmenserweiterung möglich ist.

Egal für welche Finanzierung für Gründer man sich letztendlich entscheidet, ein stichhaltiges Konzept ist die wichtigste Voraussetzung, um ohne viel Eigenkapital eine erfolgreiche Existenz bewerkstelligen zu können.

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